Unmanned Ground Vehicles (UGV) stehen in der öffentlichen Wahrnehmung zum Teil ein wenig im Schatten der fliegenden Drohnen. Dabei kommen auch sie bereits vielfach zum Einsatz. Beispielsweise bei Militär und Sicherheitsbehörden oder auch in komplexen und weitläufigen Industrieanlagen. Damit unbemannte Bodenfahrzeuge effektiv genutzt werden können, sind robuste sowie gleichsam präzise Antriebe erforderlich. Antriebe, wie sie TQ-Systems aus dem oberbayerischen Seefeld entwickelt und produziert.
Unter Gefechtsbedingungen, in kontaminierten Arealen oder zur Bergung sowie zum Abtransport von Gefahr- und Explosivstoffen: Unbemannte Landsysteme sind in vielen Einsatzszenarien eine willkommene Option. Es gibt sie mit Kettenantrieben, auf Rädern oder in Form von Laufrobotern wie dem berühmten „Hund“ Spot von Boston Dynamics. Zu den international führenden Adressen in puncto UGV gehört ein Anbieter aus Ostfildern bei Stuttgart. Die Telerob Gesellschaft für Fernhantierungstechnik mbH wurde 1994 gegründet und hat sich mit innovativen Lösungen für unbemannte Bodenfahrzeuge weltweit einen guten Namen gemacht. 2021 wurden die Schwaben von der US-amerikanischen Firma AeroVironment übernommen. Doch auch wenn die Eigentümer nun in den Vereinigten Staaten sitzen, vertraut man bei den verschiedenen UGVs der Telemax-Serie von Telerob weiterhin auf Antriebstechnik „Made in Germany”.
DLR-Ausgründung
Diese entsteht gut 200 Kilometer südöstlich von Ostfildern. In der beschaulichen Gemeinde Seefeld im bayerischen Landkreis Starnberg ist das Unternehmen TQ-Systems ansässig, das mit der TQ-RoboDrive-Produktlinie nach eigener Aussage „robotische Antriebe mit marktführender Drehmomentdichte, höchster Präzision und maximaler Designfreiheit“ anbietet. Entwickelt wurde die Technologie einst im Institut für Robotik und Mechatronik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Dort gelang es Forscherinnen und Forschern, einen Servomotor mit besonders hohem Drehmoment und bemerkenswerter Leistungsdichte bezogen auf Gewicht und Bauraum zu konzipieren. Diese Erfindung wurde unter dem Namen TQ-RoboDrive kommerzialisiert und kommt seit Jahren unter anderem in den unbemannten Bodenfahrzeugen von Telerob zum Einsatz.
Diese sind weltweit bei Polizei- und Militäreinheiten sowie in Industrie und Forschung in Betrieb und werden dafür zum Teil speziell auf das jeweilige Aufgabenprofil hin angepasst. Beispielsweise die Beseitigung von Kampfmitteln (EOD, Explosive Ordnance Disposal), die Bergung und den Transport von Gefahrgut (HAZMAT, Hazardous Materials Handling) sowie die Erkundung chemischer, biologischer, radiologischer und nuklearer Bedrohungen (CBRN, Chemical, Biological, Radiological and Nuclear).
EOD-Einsätze
„Die RoboDrive-Motoren von TQ bieten eine hohe Drehmomentdichte, wodurch unsere EOD-Roboter besonders leistungsfähig und kompakt sind“, erläutert Tobias Waibel, Produktmanager bei Telerob. „Die mit den Frameless-Motoren von TQ bestückten Präzisionsmanipulatoren können durch das hervorragende Hebekraft-zu-Eigengewicht-Verhältnis schwerere Lasten bewegen. Und die hohe Effizienz erhöht die Akkulaufzeit und ermöglicht längere Einsätze. Dank präziser Bewegungssteuerung lassen sich sensible Aufgaben sicher ausführen. Zudem sind die Motoren robust und funktionieren auch in extremen Umgebungsbedingungen einwandfrei, wodurch sie ideal für anspruchsvolle EOD-Einsätze geeignet sind.“
> Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Drones, dem Magazin für die Drone-Economy. www.drones-magazin.de