Die Entwicklung und der Betrieb von Drohnen und eVTOLs sind wesentliche Meilensteine auf dem Weg zur Elektrifizierung sowie Digitalisierung der gesamten Luftfahrt. Dementsprechend groß ist das soziale und volkswirtschaftliche Potenzial, das von der UAM-/AAM-Industrie ausgeht. Dieses Potenzial zu heben und den Aufbruch in „eine neue Ära der Luftfahrt“ zu gestalten, ist erklärtes Ziel hinter der Advanced-Air-Mobility-Strategie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, die kürzlich in Berlin vorgestellt wurde.
Den Begriff „Leitmarkt“, den der fühere Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit Blick auf Drohnen und so gennante „Flugtaxis“ zum Transport von Personen, Waren und Gütern prägte, macht man sich in der Advanced-Air-Mobility-Strategie aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr nicht (mehr) zu eigen. Darin spricht man jetzt von der „Leitindustrie“, die man mit Blick auf UAS- und AAM-Technologie entwickeln wolle, um ein „eine neue Ära der Luftfahrt“ aufzubrechen. Doch die Ziele, die in der AAM-Strategie für den Zeitraum bis zum Jahr 2032 definiert werden, sind nicht weniger ambitioniert. „Drohnen und Flugtaxis werden die Fortbewegung in der Luft revolutionieren. Sie schaffen neue Transportmöglichkeit für Güter und Menschen und sind Treiber für das elektrische Fliegen und damit eine klimafreundliche Luftfahrt“, betonte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) daher auch anlässlich der Vorstellung der Advanced-Air-Mobility-Strategie in Berlin. „Mit unserer AAM-Strategie wollen wir dieser disruptiven Technologie mit Handlungsbereitschaft begegnen. Wir wollen, dass diese Fortbewegungsmittel der Zukunft in Deutschland hergestellt und betrieben werden. Das schafft nicht nur neue Hightech-Arbeitsplätze, sondern sichert auch langfristig unsere Position als führender Industrie- und Innovationsstandort.”
Das Echo aus der Drone-Economy auf das 28-seitige Papier fiel grundsätzlich positiv aus. Insbesondere der ganzheitliche Ansatz, neben den Fluggeräten in der AAM-Strategie auch die für deren Betrieb erforderlichen technischen und regulatorischen Rahmenbedingungen in den Blick zu nehmen, traf auf Zustimmung. Allerdings betonten beispielsweise der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie und der UAV DACH, dass es mit „Handlungsbereitschaft“ alleine nicht getan sei. Es müssten nun zügig und unabhängig von der Zusammensetzung künftiger Bundesregierungen konkrete Maßnahmen ergriffen und konsequent umgesetzt werden. Ansonsten drohten Deutschland und Europa im internationalen Wettbewerb den Anschluss an die Konkurrenz aus den USA und China zu verlieren.
> Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Drones, dem Magazin für die Drone-Economy. www.drones-magazin.de