Reichweite und Signalübertragung sind die Kernthemen im Drohnen-Sektor. Ein abgestimmtes Antennen-Setup ist dafür essenziell. Gefragt sind aktuell extrem leichte und performancestarke Blade-Antennen, die zusätzlich die Sicherheit im Luftraum erhöhen.
Drohnen sollten maximal weit fliegen und Bilder oder Videos in sehr guter Auflösung übertragen können, so der aktuelle Trend am Markt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, braucht es eine stabile und sichere Verbindung zwischen Drohne und Bodenstation. „Das wird noch immer zu wenig beachtet“, hat Manuel Marbach festgestellt. „Viele Hersteller investieren Zeit und Geld in ein ansprechendes, aerodynamisches Design der Drohnen, machen sich aber nur wenig Gedanken über ein optimales Antennensetup für ihren Einsatzzweck. Wer sich von der Konkurrenz unterscheiden und am Markt langfristig bestehen möchte, braucht zwangsläufig ein Antennen-Setup, welches für die Anwendungen optimal an die Umgebungsparameter angepasst ist“, so der Ingenieur und Vertriebsleiter der Firma PIDSO aus Wien, ein One-Stop-Lösungsanbieter für High-End-Antennen, Antennensysteme und Radartechnologien.
Blade-Antennen zeichnen sich durch ihre Aerodynamik und Leichtigkeit aus. Deshalb sind sie nicht nur für Drohnen interessant, sondern kommen zum Beispiel auch in Rennautos, Flugzeugen oder Hubschraubern zum Einsatz. Je nachdem, ob sie für die private oder militärische Nutzung benötigt werden, sind die Ansprüche an die Frequenzbereiche und Langlebigkeit unterschiedlich. „Im Idealfall deckt eine Blade-Antenne ein breites Frequenzspektrum ab“, erklärt Marbach.
Integration von Flugsicherheitssystemen
Gefragt sind aktuell Blade-Antennen, die aerodynamisch und leichtgewichtig sind sowie einfach an der Oberfläche von Luftfahrzeugen montiert oder in die Struktur integriert werden können. Immer wichtiger wird auch die Integration unterschiedlicher Funkdienste in ein einziges Antennengehäuse. Dazu gehört zum Beispiel ADS-B (Automatic Dependent Surveillance – Broadcast) zur Anzeige der Flugbewegungen im Luftraum. In den USA ist der Standard bereits verpflichtend für alle Luftraum-Teilnehmer, in Europa gilt die ADS-B Pflicht nur für große Luftfahrzeuge ab 5,7 Tonnen Abfluggewicht oder einer Reisegeschwindigkeit von mehr als 250 KTAS.
Ebenso im Kommen ist das Kollisionswarnsystem FLARM im Bereich der Drohnentechnologie. Bei Segelflugzeugen ist es bereits Standard, und auch immer mehr Motorsegler, Motorflugzeuge, Hubschrauber und Ultraleichtflugzeuge werden mit der Technik ausgestattet. Drohnen, die über FLARM verfügen, können von anderen Teilnehmern im Luftraum gut ersichtlich auf den diversen Anzeigen erkannt werden.
Made in Europe
Viele Blade-Antennen werden aktuell außerhalb von Europa hergestellt. Marbach hat jedoch die Erfahrung gemacht, dass europäische Firmen auch europäische Lieferanten suchen. Als österreichisches Unternehmen, das seine Produkte seit 15 Jahren selbst vor Ort in Wien entwickelt und produziert sowie nach EN9100 zertifiziert ist, kann PIDSO diesem Kundenwunsch nachkommen. „Wir begleiten unsere Kunden von der ersten Idee bis zum serienreifen Produkt“, erklärt Marbach. „Dadurch, dass wir bei uns im Haus ständig Zwischenstände verifizieren und auch mit Prototypen arbeiten, welche iterativ verbessert werden, können wir die Entwicklungsdauer massiv verkürzen. Dabei sind wir auch auf das regelmäßige Feedback der Kunden angewiesen, welches aktiv in den Entwicklungsprozess integriert wird. Diese Form der Zusammenarbeit schätzen unsere Kunden sehr.“
Bestes Beispiel für die schnelle Marktreife eines Produktes ist die Entwicklung einer Blade-Antenne für einen Airbus-Hubschrauber, die nach nur sechs Monaten zum Einsatz kam – inklusive Produktzertifizierung nach DO-160G.
Auf der XPONENTIAL Europe, der Fachmesse für unbemannte Systeme und Robotik, die vom 18.-20. Februar 2025 in Düsseldorf stattfindet, präsentiert die Firma PIDSO unter anderem mehrere ihrer Blade-Antennen, darunter auch drei neue Varianten, die aktuell noch in der Entwicklung sind und in der zweiten Jahreshälfte 2024 auf den Markt kommen.
Autorin: Sonja Buske