Forschung: Betriebskonzept für autonomes Baggerschiff vorgestellt
Hafenunterhaltung
DLR-Baggerschiff_01: Von einem zentralen Leitstand aus kann der Einsatz des autonom agierenden Baggerschiffs überwacht und im Notfall eingegriffen werden (Foto: DLR / Andreas Burmann)
Um die für den Schiffsverkehr erforderliche Mindesttiefe der Fahrrinne gewährleisten zu können, müssen viele Häfen entlang der Nordseeküste regelmäßig von abgelagertem Schlick befreit werden. Eine aufwändige und teure Arbeit, die in einigen Jahren von einem autonom agierenden Baggerschiff erledigt werden könnte. So zumindest eine der wesentlichen Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt AMISIA (Advanced Port Maintenance: Intelligent, Sustainable, Innovative and Automated Dredging).
Es ist aus ökologischer Sicht nicht unumstritten, doch aus ökonomischer Perspektive betrachtet führt vielerorts kaum ein Weg daran vorbei, Fahrrinnen für den Seeverkehr zu vertiefen oder zumindest regelmäßig von Schlickablagerungen zu befreien. Ob das Ganze durch ein autonomes Baggerschiff umweltfreundlicher und zugleich effizienter gestaltet werden kann, dieser Frage ging das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit den Partnern Niedersachsen Ports und Ingenieurbüro Mareval nach. Für die praktischen Testkampagnen im Hafen von Emden kam das DLR-Forschungsboots „Sally“ zum Einsatz, mit dem verschiedene Automatisierungsgrade erprobt wurden: Navigation durch die Besatzung, Fernsteuerung von Land, vollautomatisiertes Fahren. Die so gewonnenen Erkenntnisse flossen in das Design für ein neuartiges Baggerschiff ein, das nicht nur elektrisch betrieben werden, sondern auch vollständig ohne Besatzung an Bord auskommen soll. Eingebttet in ein komplettes Betriebskonzept soll es zudem dazu beitragen, dass dieser Teilbereich der Hafenunterhaltung fit für eine nachhaltigere Zukunft gemacht wird.
> Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Drones, dem Magazin für die Drone-Economy. www.drones-magazin.de